Forschergruppe EuroCom - Lehrerbildungsmodule Mehrsprachigkeit

Fremdsprachenunterricht nach Prinzipien der Interkomprehension

Ziel der Seminarveranstaltung ist es, Fremdsprachenlehrende mit den Arbeitsmitteln der Forschergruppe EuroCom unter den Gesichtspunkten der Mehrsprachigkeitsdidaktik bekannt zu machen, die den Lernern in einem Schuljahr rezeptive Kompetenzen (Lese- und Hörkompetenz) in kognaten romanischen Sprachen vermittelt. Dabei sind vor allem die Schulsprachen Italienisch und Spanisch anvisiert. Die Methode erschließt aber prinzipiell auch alle übrigen romanischen Sprachen Lernende bilingualer (deutsch-französischer) Zweige erreichten in weniger als 20 Stunden die Niveaustufen B1 und vor allem B2 des Europäischen Referenzrahmens für Sprachen. Die Veranstaltung informiert die Lehrenden über das Funktionieren von Interkomprehension, über die Phänomene, die beim Spracherwerb beteiligt sind und zeigt wie Mehrsprachigkeitsdidaktik die einzelsprachlichen Didaktiken ergänzt und gibt eine Übersicht über die Grundlagen des Mehrsprachigkeits- und Tertiärsprachenunterrichts, die es ermöglichen, einen einjährigen Mehrsprachigkeitsunterricht durchzuführen, der zur B2-Kompetenz führen kann.

Die Mehrsprachigkeitsmethode EuroCom ist ein international mehrfach prämiertes und von der EU und dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst gefördertes Modell zum ökonomischen und ressourcenausschöpfenden Erwerb nahverwandter Sprachen und entspricht den Forderungen der Europäischen Union zur Diversifizierung und Förderung des Spracherwerbs.

Dem Französischen als Brückensprache kommt dabei eine neue Wertigkeit zu: Das Französische als Ressource für Transferbasen erschließt rezeptiv die gesamte romanische Sprachenwelt mit nahezu einer Milliarde Sprechern.

Das Französische wird im Rahmen der europäischen Sprachenpolitik zu einer der wichtigsten Grundlagen, um romanische Mehrsprachenkompetenz in Europa zu erreichen. Diese Mehrsprachigkeit ist als rezeptives Ressourcenmodul gedacht, das es ermöglicht, je nach dem Bedarf des späteren beruflichen Profils, in kürzester Zeit das Erlernte in aktive Kompetenzen in den kognaten Sprachen umzusetzen. Diese Umsetzung kann auch in einem anschließenden Unterricht in den Zielsprachen in kürzester Zeit ermöglicht werden.

Die bislang vorliegenden Erfahrungen mit Mehrsprachenunterricht zeigen, dass die interkomprehensive Methode als ein optimales Verfahren zur Herstellung von Sprachen‑ und Sprachlernbewusstheit gelten kann, die heute als wichtige Voraussetzung erfolgreichen Sprachenlernens gesehen werden.

Mehrsprachenunterricht ist ein Novum und in der deutschen Unterrichtstradition unbekannt. Deshalb ist die Einführung dazu gedacht, Inhalte und Methoden des Mehrsprachigkeitsunterrichts kennenzulernen, um danach eine schulinterne Entscheidung treffen zu können.

Die Veranstaltung kann über die Akademie für Mehrsprachigkeit per e-mail gebucht werden:
akademie@eurocomcenter.com